Gema ihr neuster Scherz

alles von der dehoga organisiert (lobbyverband der VAs).

der artikel ist extrem manipulativ und lässt (wie praktisch alle diese artikel) sicher nicht ohne grund die absoluten zahlen und beteiligungen weg und listet stattdessen nur die prozentualen steigerungen im vergleich zur bisherigen regel.

was der werte leser nicht erfährt:

  1. es geht laut dehoga-eigener statistik (die aus versehen geleakt wurde) um unter 2% des gesamtumsatzes - für eine ware, die die existenzgrundlage eines clubs ist. ohne musik wäre ein club nur eine leere trinkhalle. zuviel verlangt?
  2. für extremfälle in denen die regelung nicht gut passt ist desweiteren die beteiligung dahingehend gedeckelt, dass sie niemals mehr sein darf als 10% der eintrittseinnahmen. zuviel verlangt?
  3. es handelt sich hier nicht um einen crazy alleingang der gema, sondern um eine anpassung der beteilgungen an das mindestniveau im rest von europa
  4. und last but not least: die schwindelerregenden prozentualen steigerungen ergeben sich schlicht und ergreifend dadurch, dass die veranstalter jahrzehntelang die musiker nach allen regeln der kunst besch… und verar…t haben - mit einer jahrzehnte alten sonderregelung die längst obsolet sein müsste, aber bis heute angewendet wird. wenn selbst eine grossraumdisco mit mehreren tanzflächen und tausenden besuchern am abend bisher als gegenleistung für die ware musik einen betrag zahlt der in etwa 2-3 kästen bier entspricht, dann ist klar dass jede noch so sinnvolle forderung eine dreistellige steigerung bedeuten wird. aber das fällt natürlich in all diesen berichterstattungen dezent untern tisch. details, details.

mit der neuen regelung ist man dann zumindest mal nicht mehr die rote laterne europas bei dem thema. nach wie vor gilt: der DJ kriegt weiterhin deutlich mehr als alle autoren der gespielten musik des abends zusammen. und das gelaber vom clubsterben ist natürlich der allergrösste quatsch überhaupt - ging in den anderen ländern alles auch, und wenn jemand nicht in der lage ist, eine ware die die existenzgrundlage seines angebots darstellt mit 2% seines umsatzes bzw maximal 10% des eintritts zu finanzieren (etwa indem man statt 10 euro 11 verlangt, nur mal so als eine möglichkeit gegen den vermeintlich sonst drohenden “clubtod”), dann hat der ein problem mit seinem geschäftsmodell. da sind dann aber nicht die musiker in der pflicht, das auszugleichen.

riesensauerei das ganze. und alle wie die lemminge mit. klar, böse böse gema, ist ja ein bereits von google sauber etabliertes feindbild. schlimm, wie orwell-mässig das heutzutage abläuft.

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